Standort und aktuelle Nutzung
Das Herrenhaus Altenhain befindet sich in der Neuweißenborner Straße 20, 04687 Trebsen an der Mulde, etwa 4 Kilometer nordwestlich von Trebsen oberhalb der A 14. Das denkmalgeschützte Objekt ist derzeit in Privatbesitz und beherbergt Wohnungen sowie eine Galerie für Kunst und Handwerk.
Geschichte und Entwicklung
Das Herrenhaus blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die bis ins 14. Jahrhundert reicht. Um 1330 wurde der erste Herrensitz der Familie von Große etabliert. Die Familie prägte über mehrere Generationen die Entwicklung des Anwesens, beginnend mit Sigmund von Große im Jahr 1529.
Ein bedeutender Wendepunkt in der Geschichte des Herrenhauses war der Bau des heutigen Gebäudes in den Jahren 1858-59 nach Plänen des renommierten Architekten Oskar Mothes. 1871 wurde das Gebäude durch einen turmartigen Anbau erweitert.
Besitzverhältnisse im Wandel der Zeit
Die Eigentumsgeschichte des Herrenhauses zeigt interessante Entwicklungen:
- Die Familie von Große führte das Gut bis 1742
- Es folgte die Ära der Familie von Hohenthal (1742-1783)
- Nach mehreren Besitzerwechseln übernahm 1848 Friedrich Wilhelm Kabitzsch das Anwesen
- 1931 erfolgte der Verkauf an Dietrich von Gontard
- Nach der Enteignung 1945 diente das Gebäude verschiedenen Zwecken
- Seit 1996 befindet sich das Herrenhaus im Besitz von Thomas Lauth
Historische Wirtschaftsdaten
Um 1876 bis 1900 verfügte das Gut über beachtliche 793 Hektar Wirtschaftsfläche, bestehend aus Ackerflächen, Wiesen, Weiden, Wald, Teichen und Gärten. Die steuerliche Bewertung um 1840 belief sich auf 15.618,39 Einheiten.
Nachkriegsnutzung
Nach 1945 durchlief das Gebäude verschiedene Nutzungsphasen:
- Unterbringung von Umsiedlern, Flüchtlingen und Vertriebenen
- Nutzung als Kindergarten und Turnhalle
- LPG-Verwaltung
- Wohnungen für sowjetische Armeeangehörige
- Von 1982 bis 1995 stand das Gebäude leer
- Seit 1996 erfolgt eine schrittweise Sanierung unter privater Führung
Aktuelle Situation
Heute präsentiert sich das Herrenhaus als teilsaniertes historisches Gebäude, das sowohl Wohnraum als auch kulturelle Nutzung vereint. Der Zugang zum Gelände ist möglich, wobei das Gebäude selbst als Privatbesitz gekennzeichnet ist. Parkplätze stehen für Besucher zur Verfügung.